In der heutigen globalisierten Arbeitswelt ist Englisch für die Personalabteilung (Human Resources) mehr als nur eine nette Zusatzfähigkeit – es ist eine Notwendigkeit. Unternehmen arbeiten zunehmend international, und viele HR-Prozesse erfordern es, mit globalen Teams, internationalen Bewerbern und externen Partnern zu kommunizieren. Daher ist gutes Englisch für Mitarbeitende und Manager der HR-Abteilung heute unverzichtbar.
HR Englisch: der Nutzen für das Personalwesen im Recruitment
HR Englisch umfasst nicht nur grundlegende Sprachkenntnisse, sondern auch das Fachvokabular, das in der Personalabteilung häufig verwendet wird. Ob es um Stellenanzeigen, Vertragsverhandlungen oder Mitarbeitergespräche geht – HR-spezifisches Englisch ist entscheidend, um Missverständnisse zu vermeiden und professionelle Beziehungen zu pflegen.
Ein Beispiel für den alltäglichen Gebrauch von HR Englisch ist die Formulierung von Stellenanzeigen. Eine gut formulierte Anzeige im internationalen Kontext könnte so aussehen:
„We are looking for a dynamic and results-driven professional to join our team as a Marketing Specialist.”
Hier wird präzise auf die gewünschten Fähigkeiten und Qualifikationen hingewiesen, was viele Bewerber anspricht.
Darüber hinaus wird HR Englisch auch in vielen anderen Bereichen benötigt, wie etwa in der mündlichen Kommunikation mit internationalen Bewerbern, der Organisation von Bewerbungsgesprächen oder der Verwaltung von Personalakten. Gute Englischkenntnisse helfen dabei, das Unternehmen global zu positionieren und gute Kandidaten anzulocken.
Vertragssprache im HR Englisch: Formalität und Präzision
Ein weiterer Bereich, in dem HR Englisch von zentraler Bedeutung ist, sind Arbeitsverträge. Die Vertragssprache unterscheidet sich stark von der Sprache, die in mündlichen Verhandlungen verwendet wird. Während Gespräche oft lockerer und flexibler sind, folgt die Vertragssprache einer viel strengeren Form, um rechtliche Klarheit und Präzision zu gewährleisten.
Mündliche Verhandlungen vs. schriftliche Verträge im Human Resources
In mündlichen Verhandlungen können HR-Mitarbeiter oft flexibel reagieren und Formulierungen anpassen. So könnte bei einem Gespräch zur Vertragsverhandlung ein HR-Manager sagen:
„We are happy to discuss your salary expectations during the interview.”
Im schriftlichen Vertrag hingegen wird eine klarere, verbindlichere Formulierung verwendet:
„The employee’s salary will be adjusted annually based on performance reviews.”
Ein weiterer Unterschied zwischen mündlichen und schriftlichen HR-Verhandlungen liegt im Grad der Formalität. In einem formellen Vertrag verwendet man in der Regel das Passiv, um eine distanzierte, objektive Sprache zu wahren. Ein typischer Satz könnte lauten:
„The contract will be reviewed annually by the HR department.”
Im Gegensatz dazu würde in einem Gespräch ein HR-Manager sagen:
„We will review your contract annually to discuss potential adjustments.”
Passive Voice in der Vertragssprache
Die passive voice (Passiv) ist ein zentrales Element in der Vertragssprache, da sie eine neutrale, unpersönliche Perspektive ermöglicht. Ein weiterer Satz aus einem Arbeitsvertrag könnte etwa so aussehen:
„Any amendments to this agreement will be made in writing and signed by both parties.”
Das Passiv sorgt dafür, dass die Verantwortung nicht auf eine einzelne Partei zurückgeführt wird, sondern dass der Fokus auf der Handlung selbst liegt. Dies ist besonders wichtig, um Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.
Formelle vs. informelle Sprache im Englisch für HR
Neben der Passivform müssen HR-Mitarbeiter auch zwischen sehr formellen und weniger formellen Formulierungen unterscheiden. Während formelle Sprache vor allem in Verträgen, offiziellen Mitteilungen und in der Kommunikation mit wichtigen Partnern erforderlich ist, kann bei informellen Anfragen oder im direkten Austausch mit Mitarbeitern ein entspannterer Ton gewählt werden.
Formelle Formulierungen in Arbeitsverträgen
Ein sehr formelles Beispiel für HR Englisch in einem Vertrag lautet:
„The employee agrees to adhere to the company’s confidentiality and non-competition clauses, as outlined in section 4 of this agreement.”
Dies klingt äußerst professionell und verbindlich.
Informelleres HR Englisch im beruflichen Alltag
Im Gegensatz dazu könnten in der täglichen Kommunikation weniger formelle, aber dennoch respektvolle Ausdrücke verwendet werden. Ein Beispiel aus einem Gespräch über die Vertragsverlängerung könnte lauten:
„We would like to offer you an extension of your current contract for another year. Please let us know if you have any questions.”
Obwohl dieser Satz höflich und respektvoll ist, ist er deutlich weniger formell als eine Vertragsklausel.
Höflichkeit und Diplomatie in der Abteilung HR: Beispielsätze
Viele denken beim Englischlernen nur an Grammatik und Zeiten, aber tatsächlich spielen kulturelle Unterschiede und damit auch das Thema Höflichkeit eine große Rolle. Mitarbeitende sollten zum Beispiel wissen, dass ein „please“ am Anfang eines Befehls diesen immer noch nicht höflich macht. Stattdessen ist es besser, eine echte Frage zu formulieren:
Falsch: Please close the window.
Richtig: Could you close the window, please? Would you mind closing the window? I am rather cold. Would it be ok if I asked you to close the window? Could you do me a favour and close the window?
False friends in HR English: personnel and personal
Diese beiden Wörter werden gerne verwechselt. Das „personnel“, gesprochen Pößnäl ist die Belegschaft, das Personal (the staff, employees). „personal“ hingegen bedeutet „persönlich“, also auf die eine Person bezogen. Dies reiht sich ein in anderen leicht zu verwechselnde Wörter, die im Internet unter dem Stichwort „false friends“ zu finden sind.
Sie können sich übrigens so vorstellen: I work in HR. / I work in the HR department. / I have just recently changed from Marketing to HR. I need English everyday in my job. I deal with recruitment / compensation systems / job interviews / payroll / benefits / strategies / personal development.
Warum sind diese speziellen Englischkenntnisse für den Manager im HR so wichtig?
Nicht nur bei der Kommunikation mit internationalen Mitarbeitern ist gutes Englisch für HR von Bedeutung, sondern auch bei der Teilnahme an internationalen HR-Konferenzen oder dem Austausch mit globalen Partnern. Wer sich in solchen Situationen sicher ausdrücken kann, trägt nicht nur zum Unternehmenserfolg sondern auch zur eigenen Entwicklung bei.
Und wie kann ich nun Englisch für HR lernen?
Lesen, Hören, Schreiben und Sprechen Sie, über Ihre HR-Themen, auf Englisch. Lesen Sie Stellenanzeigen aus einem englischsprachigen Land. Lassen Sie sich Verträge von Partnern zukommen. Sprechen Sie täglich mit sich selber Englisch. Beginnen Sie, HR-Vokabular zu notieren. Hören Sie HR-Podcasts und lesen Sie HR-Magazine. Es gibt Lehrbücher und spezielle Englischkurse, die Sie besuchen können. Achten Sie darauf, dass der Unterricht auf Sie zugeschnitten ist und auch auf dem richtigen Niveau ist.
Fazit: HR-Englisch als Schlüsselkompetenz
Zusammengefasst lässt sich sagen: Englisch für Human Resources ist heute wichtiger denn je für HR Manager und HR Generalists. Die Fähigkeit, präzise, professionell und kulturell angepasst zu kommunizieren, ist ein Schlüssel zum Erfolg. Durch den internationalen Austausch, die weltweite Rekrutierung und die Zusammenarbeit mit globalen Teams werden Englischkenntnisse für Mitarbeiter im Personalwesen zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. Wer HR English beherrscht, ist in der Lage, effizienter zu arbeiten, Missverständnisse zu vermeiden und das Unternehmen auch auf internationaler Ebene professionell zu vertreten.
Frequently asked questions
1. Wie finde ich mein Englisch-Level heraus?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dein Englisch-Level zu bestimmen. Eine der einfachsten Methoden ist die Nutzung von Online-Tests, die von zahlreichen Sprachschulen und Plattformen angeboten werden. Diese Tests bewerten sowohl deine Grammatik- als auch deine Wortschatzkenntnisse und geben dir eine Einschätzung deines aktuellen Niveaus. Mehr über den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen findest du in diesem Artikel.
2. Wie kann ich im Selbststudium mein HR Englisch verbessern?
- Besorge dir ein Englisch-Wörterbuch (dictionary) oder HR-Kursbuch und übe das Vokabular. Lerne Wörter im Beispieltext und verstehe, wie formell sie sind.
- Suche dir KollegInnen, mit denen du auf der Arbeit Englisch sprechen kannst.
- Rollenspiele: Übe HR-Situationen auf Englisch, wie Bewerbungsgespräche oder Vertragsverhandlungen, mit einem Kollegen oder Freund.
- HR-Englisch in der Praxis: Lies regelmäßig originäre englischsprachige Stellenanzeigen und versuche, die geforderten Anforderungen und Qualifikationen zu verstehen. Schreibe selbst Stellenanzeigen auf Englisch (z.B. für die Stelle, die du gerade hast) und konzentriere dich dabei auf präzise und formelle Formulierungen.
- Englischsprachige HR-Artikel und Blogs: Abonniere englischsprachige HR-Newsletter, Blogs und Podcasts. Websites wie SHRM (Society for Human Resource Management) bieten regelmäßig Artikel zu aktuellen HR-Themen.
- Sprich mit Dir selber – alles, was du passiv an Input hast, solltest du in aktives Sprechen verwandeln.
4. Wo finde ich spezielle HR-Englischkurse?
Eine gute Anlaufstelle sind z.B. Englisch-Sprachschulen: In vielen größeren Städten gibt es Sprachschulen wie das Rhine Valley Institute, die Kurse in HR Englisch anbieten. Hier kannst du dich direkt mit einem Lehrer auf die spezifischen Anforderungen deines Jobs vorbereiten und somit deine Expertise erweitern.
5. Wie kann ich die passive voice in HR Englisch besser verstehen und anwenden?
Die passive voice (Passiv) ist ein häufiger Bestandteil der Vertragssprache und formellen HR-Dokumente. Um die passive voice richtig zu verwenden, solltest du regelmäßig Übungsmaterialien durchgehen, die sich auf rechtliche und formelle Formulierungen konzentrieren. Solche Übungen sind im Internet auf Englisch-Lernplattformen oder zum Beispiel beim Buchverlag Cornelsen zu finden. Es hilft, wenn du dir typische Sätze in Verträgen oder Mitteilungen anschaust und eine Übersetzung im Kopf machst:
„The employee’s contract will be reviewed annually by the HR department.”